Warum KI-Grundverständnis in Pharma-Rx-Teams unerlässlich ist und wie Pharmahersteller es strukturiert aufbauen können

AI-Skills im Rx-Team: Wie viel Know-how sollten Mitarbeiter haben?

SAI Blogbeitrag Know how AI

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KI ist im Pharmaumfeld vom Trend zur Realität geworden. Selbst in stark regulierten Rx-Bereichen eröffnet sie bereits heute neue Möglichkeiten – von effizienterer Forschung bis hin zu personalisiertem Marketing. KI ist längst kein Zukunftsthema mehr, sondern ein echter Gamechanger, der bereits heute in der Rx-Branche große Erfolge feiert. Angesichts dieser Entwicklung stellt sich die Frage: Wie viel KI-Know-how sollte jeder Mitarbeiter im Pharma-Team mitbringen? Im Folgenden beleuchten wir, welche Kompetenzen grundlegend sind, welche gesetzlichen Anforderungen gelten und wie sich die Anforderungen je nach Rolle unterscheiden. Außerdem zeigen wir auf, wie Schulungsangebote dabei helfen können, das Team fit zu machen.


Warum KI-Know-how für Pharmahersteller unverzichtbar ist

KI-Technologien gewinnen in der Pharmaindustrie rasant an Bedeutung. Für Hersteller verschreibungsrelevanter Medikamente (Rx-Hersteller) bedeutet das konkret: Wettbewerbsvorteile für jene mit KI-Kompetenz. Unternehmen, die KI gezielt einsetzen, können Forschungsprozesse beschleunigen, klinische Daten schneller auswerten und sogar neue Therapieansätze entdecken. Auch im Marketing und Vertrieb ergeben sich Chancen, wie z.B. durch die Analyse großer Datenmengen, um Ärzte gezielter anzusprechen, oder durch automatisierte Inhalte-Erstellung für verschiedene Kanäle.

Wichtig ist dabei der praxisnahe Nutzen: KI kann Routineaufgaben übernehmen (z.B. das Screening von Studien oder die Beantwortung häufig gestellter medizinischer Anfragen), sodass Fachkräfte mehr Zeit für strategische Tätigkeiten haben. Gleichzeitig hilft sie, Fehler zu reduzieren – etwa indem in der Pharmakovigilanz, wo Nebenwirkungsmeldungen automatisiert erfasst und ausgewertet werden können. Für Pharmahersteller heißt das: Ohne ein Grundverständnis von KI in der Belegschaft läuft man Gefahr, Innovationschancen zu verpassen und gegenüber der Konkurrenz ins Hintertreffen zu geraten. Kurz: KI-Know-how ist kein „nice-to-have“, sondern ein entscheidender Erfolgsfaktor in der modernen Pharmawelt.

Grundlegende KI-Kompetenzen im Team

Nicht jeder Mitarbeiter muss Data Scientist oder KI-Entwickler sein. Doch ein grundlegendes Verständnis für KI sollte in allen Abteilungen vorhanden sein. Zu den zentralen Kompetenzen gehören:

  • Funktionsweise von KI verstehen: Alle Mitarbeiter sollten ein Basiswissen darüber haben, wie KI-Systeme (wie z.B. Machine-Learning-Modelle oder Chatbots) grundsätzlich arbeiten. Es geht nicht um Programmierung, sondern um Konzepte. Dazu gehört z.B. dass KI auf Trainingsdaten basiert, Muster erkennt und Vorhersagen trifft, aber eben auch Fehlentscheidungen treffen kann.

  • Einschätzung von Chancen und Risiken: Wichtig ist, die Stärken von KI (z.B. Geschwindigkeit, Analyse großer Datenmengen) einschätzen zu können, aber auch ihre Grenzen zu kennen. Dazu zählt, Ausgaben einer KI kritisch zu hinterfragen, weil generative Modelle wie ChatGPT gelegentlich falsche Fakten „halluzinieren“. Mitarbeiter sollten befähigt werden, KI-Ergebnisse zu prüfen, bevor sie diese nutzen.

  • Datenkompetenz und Datenschutz: Ein sicherer Umgang mit Daten ist unerlässlich. Dazu zählt das Verständnis, welche Daten man in KI-Systeme einspeist (Stichwort: keine vertraulichen Patientendaten in öffentliche Tools hochladen) und wie man datenschutzkonform arbeitet. Grundkenntnisse in den Themen Datenschutz (DSGVO) und IT-Sicherheit im Kontext von KI sollten zum Repertoire aller gehören.

  • Kenntnis der regulatorischen Rahmenbedingungen: Insbesondere in der Pharmabranche ist es essenziell, die einschlägigen Vorschriften zu kennen. Mitarbeiter sollten zumindest grob wissen, welche Regularien für KI-Systeme existieren. Dazu zählt, dass ein KI-gestütztes Diagnosetool möglicherweise als Medizinprodukt gilt oder dass Werbetexte (auch wenn sie von KI mitverfasst wurden) das Heilmittelwerbegesetz einhalten müssen. Dieses Grundlagenverständnis sorgt dafür, dass KI verantwortungsvoll eingesetzt wird.

Diese KI-Grundkompetenzen bilden das Fundament. Sie ermöglichen allen Teammitgliedern, an KI-Projekten mitzuwirken oder KI-Tools im Alltag effektiv und sicher zu nutzen. Darüber hinaus schaffen sie ein gemeinsames Vokabular im Unternehmen, um über KI-getriebene Initiativen zu sprechen.

EU AI Act: KI-Schulungen bereits verpflichtend

Neben dem freiwilligen Aufbau von Know-how setzt nun auch der Gesetzgeber klare Akzente. Der EU AI Act – die europäische KI-Verordnung – trat am 1. August 2024 in Kraft und bringt erste verpflichtende Auflagen für Unternehmen. Besonders relevant für die  Pharmabranche: Seit dem 2. Februar 2025 müssen alle Mitarbeiter, die mit KI-Systemen arbeiten, eine entsprechende Schulung nachweisen können. Diese Vorgabe aus Artikel 4 des EU AI Act macht KI-Weiterbildung praktisch zur Pflicht. Es reicht nicht, nur Spezialisten zu schulen – alle Personen, die KI in ihrer Rolle bedienen oder Ergebnisse daraus nutzen, müssen über ein „ausreichendes Maß an KI-Kompetenz“ verfügen.

Für Pharmahersteller bedeutet dies, binnen kurzer Zeit Schulungsprogramme aufzusetzen, die möglichst den unterschiedlichen Wissensständen und Bedürfnissen der Belegschaft gerecht werden. Die Anforderungen sind komplex und die Zeit drängt: Unternehmen müssen sicherstellen, dass vom Entwicklerteam bis hin zum Endanwender im Marketing jeder die nötigen Fähigkeiten im Umgang mit KI-Systemen besitzt. Andernfalls drohen nicht nur Effizienzverluste, sondern seit diesem auch Compliance-Probleme. Immerhin sollen die Mitarbeiter in die Lage versetzt werden, KI sachkundig einzusetzen und Chancen sowie Risiken abzuwägen – ein Aspekt, der gerade in sensiblen Bereichen wie Pharma essenziell ist.

Die Relevanz des EU AI Act kann daher kaum überschätzt werden: Er zwingt Unternehmen, dem Thema KI-Schulung Priorität einzuräumen. Positiv betrachtet, schafft die Verordnung einen Rahmen, der sicherstellt, dass Innovationen mit KI verantwortungsvoll und kompetent vorangetrieben werden. Pharmahersteller, die frühzeitig in die KI-Kompetenz ihrer Teams investieren, erfüllen nicht nur die gesetzlichen Vorgaben, sondern verschaffen sich auch einen Vorsprung in der praktischen Anwendung von KI-Technologien.

Gezielte Einsetzung von Schulungsangeboten als Türöffner für eine gewissenhafte Arbeit mit KI

Um die erwähnten Kompetenzen aufzubauen, kommen Unternehmen an gezielten Schulungsangeboten nicht vorbei. Einerseits können interne Workshops und Learning-Formate (z.B. Lunch & Learn Sessions zu KI-Themen) hilfreich sein, andererseits lohnt es sich, auf spezialisierte externe Schulungen zurückzugreifen, insbesondere, wenn diese auf die Pharmabranche zugeschnitten sind. Mit Schulungsprogrammen von Smile AI, die pharmazeutische Anforderungen und KI-Know-how verbinden, können Teams praxisnah trainiert werden. So bietet SmileAI etwa eine EU AI Act-Schulung an, die ein vollständiges Trainingspaket inkl. Zertifikat umfasst – von technischen KI-Grundlagen über Risikomanagement bis zu rechtlichen Anforderungen. Der Vorteil solcher Angebote liegt in der Kombination von Theorie und Praxis. Die Teilnehmer erfahren nicht nur, welche Vorschriften es gibt, sondern üben auch an realen Anwendungsfällen, was diese im Alltag bedeuten. Beispielsweise wird geklärt, wie ein KI-Tool datenschutzkonform eingesetzt werden kann.

Wichtig ist, das richtige Schulungsformat (online oder vor Ort) für die jeweilige Zielgruppe zu wählen: Grundlagentrainings für alle, Aufbaukurse für Fortgeschrittene und möglicherweise Workshops pro Fachbereich, damit spezifische KI-Anwendungen vertieft werden. 

Kurzum: Ein durchdachter Schulungsmix stellt sicher, dass Theorie verstanden und in die Praxis übertragen wird. Dadurch entwickeln die Teams die nötige Sicherheit im Umgang mit KI – eine Investition, die sich schnell auszahlt, denn gut geschulte Mitarbeiter nutzen KI souveräner und schaffen so direkt Mehrwert im Unternehmen. 

Mehr zur EU AI Act Schulung

Summary

  • KI-Know-how wird zum Muss für Pharmahersteller: Der Einsatz von KI schafft Effizienz und neue Chancen für jeden Bereich eines Unternehmens. Ohne ein grundlegendes Verständnis der Technologie können Teams diese Potenziale nicht verantwortungsvoll nutzen. KI-Kompetenz gehört daher zur modernen Grundausstattung im Rx-Team.
  • EU AI Act verpflichtet seit diesem Jahr zu Schulungen: Pharmahersteller müssen seit Februar 2025 nachweisen, dass alle Mitarbeiter mit KI-Bezug geschult sind. Die Schulungspflicht betrifft nicht nur Entwickler, sondern auch Mitarbeiter im Marketing, medizinischen oder Compliance-Bereich. Wer jetzt in Weiterbildungen investiert, sichert sich regulatorische Konformität und Zukunftsfähigkeit.
  • Anforderungen variieren je nach Rolle: Während Marketing KI kreativ für Content und Analyse nutzt, liegt der Fokus im medizinischen Bereich auf wissenschaftlicher Validierung. Compliance-Verantwortliche müssen regulatorische Risiken erkennen und steuern können. Ein gemeinsames Grundverständnis ist unerlässlich, aber die inhaltliche Tiefe sollte rollenbasiert angepasst werden.
  • Schulungen schaffen Praxisnähe: Standardisierte Trainings helfen, Teams schnell und strukturiert auf ein einheitliches Wissensniveau zu bringen. Smile AI bietet technische Grundlagen, Anwendungsbeispiele und regulatorische Anforderungen speziell für Pharmahersteller an. Zertifikate belegen die Qualifikation und sichern sie rechtlich ab.
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