Fehler 4: Unpassende Retail-Media-Maßnahmen wählen
Problem:
Nicht jede Werbemaßnahme für E-Pharmacies ist für jeden Zweck geeignet. Ein häufiger Fehler besteht darin, ungeeignete Formate oder Placements einzukaufen – sei es aus Unkenntnis oder weil man sich vom Angebot der Apotheke leiten lässt. Beispiele: Ein aufwendig gestalteter Markenshop wird gebucht, obwohl kaum Traffic dorthin gelangt, oder es wird in Print-Beileger investiert, die die digitale Zielgruppe nicht erreichen.
Das Ergebnis: Budgeteinsatz ohne Wirkung.
Warum passiert das?
- Standard-Angebote statt Strategie: Viele Pharmahersteller übernehmen ungeprüft die Mediapakete der Apotheken – oft ohne Abgleich mit eigenen Zielen.
- Innovationsdruck: Moderne Formate wie Videos oder personalisierte Anzeigen wirken attraktiv – passen aber nicht immer zur Zielgruppe.
- Fehlende Teststrategie: Maßnahmen werden großflächig umgesetzt, ohne vorherige Pilotierung oder A/B-Testing.
Folgen:
- Maßnahmen verfehlen ihr Ziel – z. B. Sichtbarkeit ohne Konversion.
- Der Eindruck entsteht, der Kanal sei insgesamt ineffektiv.
- Gleichzeitige Maßnahmen können sich gegenseitig kannibalisieren oder Kunden überfordern.
- Der ROI der Retail-Media-Budgets bleibt deutlich unter den Erwartungen.
Wie vermeiden?
Retail-Media-Maßnahmen sollten zielgerichtet und differenziert ausgewählt werden:
- Startseiten-Banner: Hohe Reichweite, gut für Produktneuheiten – aber nur sinnvoll mit starkem Call-to-Action.
- Kategorie-/Suchbegriff-Platzierung: Ideal für die Konversion – z. B. Platzierung unter dem Suchbegriff „Schmerzgel“.
- Markenshop: Eher für Image und Information – keine verkaufsstarke Maßnahme für umkämpfte Produkte.
- Newsletter-Platzierung: Besonders effektiv bei exklusiven Platzierungen mit attraktivem Angebot oder Coupon.
- Print-Beilagen: In der Regel wenig zielführend – Medienbruch, geringe digitale Wirkung.
Zusätzliche Empfehlungen:
- Maßnahmen an Produkt und Zielgruppe ausrichten.
- Erfahrungswerte nutzen: Mediadaten und Performance-Insights gezielt anfordern.
- Testen statt raten: Klein starten, Ergebnisse messen, gezielt ausbauen.
Retail Media wirkt – aber nur, wenn Format und Ziel zueinander passen. Wer gezielt auswählt, lernt schneller, optimiert besser und steigert die Wirkung seiner Investitionen deutlich.